Zentrales Element jedes Heimkinos ist die Beamer Leinwand. Sie reflektiert das eigentliche Beamer-Licht und die Augen des Zuschauers sind auf sie gerichtet. Für eine möglichst neutrale Wiedergabe besteht die Leinwand aus einer weißen, matten Fläche, die das einfallende Licht ohne große Verfremdungen in alle Richtungen reflektieren kann. Eine der wichtigen Eigenschaften ist das Reflexionsvermögen, das durch den Leuchtdichtefaktor (Gain-Faktor) beschrieben wird.
Der Leuchtdichtefaktor wird bei nahezu senkrechter Projektion in der Mitte der Bildwand gemessen. Der Gain-Faktor ist die Leuchtdichte einer Bildwandprobe geteilt durch die Leuchtdichte eines Weißstandards. Der Leuchtdichtefaktor Gain ist auf der Bildwandnormalen für eine Bildwand Typ D im Vergleich zum Weißstandard größer als 1. Je nach Abweichung von der Bildwandnormalen ändert sich dieser Wert.
High Gain Leinwand
Ein gewöhnliches weißes Blatt Papier hat etwa einen Gain-Faktor von 1,0. Es streut das einfallende Licht homogen und diffus in alle Richtungen. Dadurch erscheint es praktisch immer gleich hell, egal, aus welchem Winkel man es betrachtet. Bildwände mit einem Gain über 1,0 versuchen, eine gewisse Menge des Lichts gezielter in Richtung Publikum zu reflektieren, das ja in der Regel axial vor dem Bild sitzt. Das erreichen die Entwickler durch spezielle Oberflächen und Beschichtungen. Sie gehen sozusagen einen kleinen Schritt in Richtung der Eigenschaften eines Spiegels. Ein Gain von 2,0 beschreibt eine Leinwand, die doppelt so viel Licht reflektiert wie eine perfekt diffuse Oberfläche mit 1,0. Daher spricht man von Verstärkung.
Low Gain Leinwand
Um ein besseres Schwarz in einem hellen Raum zu erreichen, werden zunehmend Leinwände mit einem Gainfaktor von 0,6 genutzt. Diese schwarzen Leinwände nutzen das gleiche Prinzip wie Röhrenfernseher oder LC-Displays. Eine dunkle Leinwand verbessert den Schwarzwert , absorbiert aber auch das Beamer-Bild. Allerdings wird nicht nur der Schwarzwert verdunkelt, sondern auch der Rest des Bildes, was den Kontrastgewinn wieder relativiert. Die mögliche Grautönung wird durch die Lichtleistung des Beamers erheblich limitiert. Um den nötigen Kontrast zu erreichen, sind dann Projektoren mit mehr als 3000 ANSI-Lumen einzusetzen.